Die Über-mich-Seite zählt zu den am häufigsten geklickten Inhalten jedes Online-Auftritts. Wenn man so will, ist sie das digitale Schlüsselloch, durch das du deinen Besuchern einen kleinen, exklusiven Einblick gewährst. Sie ist der Platz, an dem wir Heldinnen unseren Umhang ablegen. Und unsere Persönlichkeit in allen ihren Facetten – den überraschenden, inspirierenden, liebenswürdigen, nerdigen … – zeigen, um (potenzielle) Kundinnen und Kunden für uns zu gewinnen. In dieser dreiteiligen Mini-Serie gehe ich der Frage nach: Was kommt auf die Über-mich-Seite einer beruflichen Heldin?
Was kommt auf die Über-mich-Seite?
Als ich mich zum ersten Mal genauer mit der Über-mich-Seite beschäftigt habe, lautete meine überraschendste Erkenntnis: Beim „Über mich“ geht es in Wirklichkeit „Über dich“. Das heißt: Alles, was du auf der Über-mich-Seite erzählst, sollte auch einen Bezug zu deinen potenziellen Kundinnen und Kunden schaffen. Denn tatsächlich lesen oder scannen wir das „Über mich“ eines anderen Menschen häufig mit einem ganz bestimmten Filter – und der lautet: WIIFM – What’s in it for me? – Was bietest du, das deinem Gegenüber nützlich, sympathisch oder sogar lehrreich sein könnte?
Damit möchte ich nicht sagen, dass wir alle selbstbezogene Egoistinnen und Egoisten sind. Sondern, dass dieser eingebaute WIIFM-Filter unbewusst immer mitläuft, ob wir wollen oder nicht. Das Schöne ist doch: Wer als Heldin diesen Punkt erkannt hat, kann ihn sich auch zu Nutze machen. Indem du die Frage nach dem What’s in it for me? auf deiner Über-mich-Seite gezielt beantwortest, gelingt es dir, Persönlichkeit zu zeigen UND einen echten Mehrwert für deine Leserinnen und Leser zu stiften. Drei Schritte sind dafür wichtig:
- Nutzen bieten: Was sind deine Qualifikationen – und wie profitieren deine Kunden davon? (Schritt 1/3)
- Verbindung schaffen: Was motiviert dich auf deinem Weg als Unternehmerin – und an welche gemeinsamen Werte und Überzeugungen können deine Kunden anknüpfen? (Schritt 2/3)
- Wissen teilen: Was ist deine berufliche Heldinnen-Geschichte – und inwiefern kann sie sie deine Kunden inspirieren, weiterbringen und schlauer machen? (Schritt 3/3)
Schritt 1: Nutzen bieten.
Natürlich ist es fantastisch, wenn du drei Studiengänge abgeschlossen, mehr als 20 Jahre Berufserfahrung gesammelt und fünf Weiterbildungen besucht hast. All dein gesammeltes Wissen, all deine Zertifikate, Diplome, Briefe und Siegel – darauf kannst du zu Recht stolz sein, keine Frage. Allein: Deine Besucherinnen und Besucher interessiert nicht nur, was DU kannst, sondern vor allem, wie du IHR Leben damit besser, schöner, glücklicher, gesünder oder produktiver gestalten kannst. Deshalb ist es besonders hilfreich für dein Gegenüber, wenn du nicht nur sagst, was dein Angebot ist. Sondern vor allem, wie du dein Wissen und deine Qualifikationen gewinnbringend für deine Kunden einsetzt. Die Formel, um von deinen zukünftigen Lieblingskunden wahrgenommen zu werden, lautet also:
QUALIFIKATION & ANGEBOT
+ NUTZEN FÜR DEINE ZIELGRUPPE
= SICHTBARKEIT
Was heißt das für dich und deine Seite? Wie solltest du am besten vorgehen? Hier stelle ich dir drei fiktive Beispiele vor:
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Beispiel „Beratung“
Nehmen wir an, du bist zertifizierte Paartherapeutin mit langjähriger Erfahrung und Weiterbildungen in zahlreichen spannenden Methoden. Dann sage nicht nur:
„Seit 10 Jahren arbeite ich als zertifizierte Paartherapeutin und setze auf die Methoden X, Y und Z.“ (QUALIFIKATION)
Sondern ergänze auch das Ergebnis deiner Beratung:
„Ich unterstütze Paare in Krisensituationen dabei, wieder in den Dialog zu kommen, gemeinsam die Wurzeln ihrer Probleme zu entdecken und Herausforderungen partnerschaftlich zu lösen.“ (ANGEBOT & NUTZEN)
Beispiel „Handmade“
Du bist gelernte Floristin und fertigst individuelle Haustürkränze für deine Kundinnen und Kunden an. Dann benenne nicht nur dein Produkt:
„Ich bin gelernte Floristin. Mit ‚Kränzchen und Co.’ fertige ich handgemachte Haustürkränze nach individuellen Vorgaben.“ (QUALIFIKATION & ANGEBOT)
Sondern auch das Bedürfnis, welches die Kränze erfüllen:
„Meine Kunden erhalten einen Haustürschmuck der aussieht, wie selbst gefertigt – ohne, dass sie auch nur einen Zweig schneiden oder eine Blüte arrangieren müssen.“ (NUTZEN)
Beispiel „Dienstleistung“
Du bist Friseurin mit mehr als 20 Jahren Berufserfahrung und bietest Haarschnitte an, die die Persönlichkeit deiner Kunden unterstreichen. Bennen nicht nur deine Dienstleistung:
„Seit mehr als 20 Jahren arbeite ich als Friseurin und Hairstylistin – und habe schon mehr als 16.000 Köpfe verschönert.“ (QUALIFIKATION)
Sondern auch das Bedürfnis, welches dein Haarschnitt erfüllt:
„In einem intensiven Vorgespräch schauen wir uns deine Haarstruktur, Farbe und Ausgangslänge an – und finden so die Frisur, die zu dir passt – und deine Persönlichkeit optimal zur Geltung bringt.“ (ANGEBOT & NUTZEN)
Kennen – Mögen – Kaufen.
Ob Beratung, Dienstleistung oder Handwerk: Was diesen sehr unterschiedlichen Beispielen gemeinsam ist? Vielleicht diese Erkenntnis: Wenn du eine wirkliche Verbindung zu deinen potenziellen Kundinnen und Kunden herstellen möchtest, wenn du sie da abholen magst, wo sie gerade stehen, dann frage dich immer wieder: Wonach sucht meine Zielgruppe, wenn sie auf meine Über-mich-Seite kommt? Was ist ihr wichtigstes Bedürfnis, ihre größte Herausforderung? Erst wenn du die Situation deiner Leserinnen und Leser klar erkennst und ihnen einen nachvollziehbaren Lösungsvorschlag präsentierst, kannst du sie auch von deiner Über-mich-Seite weg, und hin zu deinem beruflichen Angebot als Heldin führen. Tatsächlich hat hier der alte Marketing-Dreiklang – „Kennen – Mögen – Kaufen“ – nichts von seiner Relevanz verloren. Auf einer erfolgreichen Über-mich-Seite gilt:
- Kenne deine Zielgruppe und mach’ ihre Herausforderungen zu deinen.
- Biete Informationen, die einen echten Mehrwert schaffen – und sichere dir damit aufrichtige Sympathien.
- Erst danach führe deine Kunden zu passenden kostenpflichtigen Lösung auf deiner Website – Beratungs- oder Dienstleistungsangeboten, Produkten etc.
Ich wünsche dir viel Erfolg – und eine Über-mich-Seite mit jeder Menge Nutzwert für deine Kunden.
Bist du noch auf der Suche nach dem wichtigsten Nutzen deines Angebots? Wie macht deine Beratung, deine Dienstleistung oder dein Produkt deine Kunden glücklich? Gerne zeige ich dir, wie du dein Publikum mit einem spannenden, inspirierenden und nutzwertigen „Über mich“ begeisterst – mehr Informationen findest du hier:
PS: Im zweiten Teil dieser Mini-Serie geht es um das Thema „Verbindung schaffen“ auf der Über-mich-Seite. Ich verrate dir, wie du mit deinem WARUM und deinen WERTEN die für dich passenden Kunden anziehst. Im dritten Teil gehe ich auf das Thema „Wissen teilen“ ein – und wie du deine berufliche Heldinnen-Geschichte nutzen kannst, um deine Kunden zu inspirieren, weiterzubringen und schlauer machen.
Nicht vergessen: Wer als Unternehmerin und Marke sichtbar werden will, darf die Heldin in sich selbst erkennen.
(c) Titelbild: Laura Boston-Thek